Wissen und Lernen stehen in enger Verbindung zueinander. Nur mit kontinuierlichem Lernen, wird Wissen genutzt und kann sich weiterentwickeln.
Ein Beitrag zur Blogparade der Corporate Learning Community.

Wissen und Lernen gelten allgemein als fundamentalen Bausteine für persönliches und berufliches Wachstum. Diese beiden Aspekte sind untrennbar miteinander verbunden – sie bedingen einander und schaffen gemeinsam die Grundlage für Innovation, Entwicklung und Erfolg. Doch wie können wir persönlich und als Teil einer Organisation von dieser engen Verbindung profitieren? Wie lässt sich Wissen nicht nur bewahren, sondern auch kontinuierlich erweitern und in die Praxis umsetzen?
Wissen und Lernen: Zwei unverzichtbare Komponenten
Wissen ist die Sammlung von Informationen, Erfahrungen und Erkenntnissen, die wir über die Zeit angesammelt haben. Es ist das, was uns in die Lage versetzt, Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen und unser Umfeld besser zu verstehen. Lernen hingegen ist der Prozess, durch den wir neues Wissen erwerben und vorhandenes Wissen vertiefen. Lernen bedeutet, sich mit neuen Ideen auseinanderzusetzen, Konzepte zu hinterfragen und durch Erfahrung zu wachsen.
Die wahre Stärke von Wissen zeigt sich erst dann, wenn es mit Lernen kombiniert wird. Wissen, das nicht weitergegeben oder weiterentwickelt wird, bleibt statisch und verliert mit der Zeit an Wert. Lernen wiederum ist der Motor, der Wissen lebendig hält und es in die Zukunft trägt. Dieser wechselseitige Prozess ist entscheidend, um uns an eine sich wandelnde Welt anzupassen und kontinuierlich zu wachsen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.
Warum Wissen alleine nicht ausreicht
Es gibt eine weit verbreitete Vorstellung, dass Wissen der Schlüssel zum Erfolg ist. Viele von uns haben in Schule, Studium oder Berufsleben eine Vielzahl von Informationen angesammelt, die uns bei verschiedenen Herausforderungen helfen können. Doch in unserer heutigen Zeit, reicht es nicht aus, dieses Wissen zu bewahren und zu konservieren. Vielmehr müssen wir es immer wieder auf den neuesten Stand bringen und anpassen, um seine Relevanz zu erhalten.
Wenn wir eine umfangreiche Wissenssammlung in Form von Büchern, Fachartikeln, Podcasts und Videos anlegen, diese aber nie wieder nutzen, ist dieses Wissen nach einigen Jahren veraltet. Es ist nicht mehr relevant oder es hat an Tiefe und Anwendungskraft verloren. Das zeigt, dass Wissen ohne den stetigen Prozess des Lernens und Anwendens nur wenig Wirkung entfaltet.
Ein anschauliches Beispiel für diesen Prozess ist der technologische Wandel. Die rasante Entwicklung von Softwaretools, digitalen Medien und Kommunikationswegen macht es notwendig, dass wir unser Wissen kontinuierlich auffrischen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Hier kommt das Lernen ins Spiel: durch das Erlernen neuer Tools, das Austauschen mit anderen oder das Experimentieren mit neuen Technologien bleiben wir auf dem neuesten Stand.
Lernen als Schlüssel zur Innovation
Ein zentraler Aspekt des Lernens ist die Fähigkeit, Neues zu schaffen und bestehendes Wissen in innovative Lösungen umzuwandeln. Diese Fähigkeit ist sowohl im beruflichen Kontext als auch im privaten Leben von großer Bedeutung. Wenn wir uns ständig neuen Themen zuwenden und unser Wissen erweitern, öffnen wir die Tür zu neuen Ideen und Perspektiven. Lernen schafft Raum für Kreativität und ermöglicht es uns, innovative Lösungen für Probleme zu finden.
Im beruflichen Umfeld kann Innovation der Schlüssel zu Wettbewerbsvorteilen und unternehmerischem Erfolg sein. In persönlichen Projekten oder in der eigenen Lebensgestaltung fördert Lernen das individuelle Wachstum und die persönliche Erfüllung. Wer sich weiterbildet, ist nicht nur beruflich besser aufgestellt, sondern entwickelt auch seine eigenen Fähigkeiten, um neue Chancen zu erkennen und kreativ zu nutzen.
Besonders in Zeiten des Wandels – sei es durch die Digitalisierung, gesellschaftliche Veränderungen oder neue wissenschaftliche Entdeckungen – wird Lernen zum entscheidenden Faktor, um mit Veränderungen Schritt zu halten und sich neue, zukunftsfähige Perspektiven zu erschließen.
Die Bedeutung einer lernförderlichen Umgebung
Ob im persönlichen Umfeld oder in Unternehmen – es ist wichtig, eine Kultur zu schaffen, die kontinuierliches Lernen unterstützt. Doch was genau bedeutet das? Eine lernförderliche Umgebung ist ein Raum, in dem Neugierde und Wissensdurst gefördert werden und das Lernen nicht als Pflicht, sondern als Bereicherung wahrgenommen wird.
Für mich persönlich bedeutet dies, mir eine Lernumgebung zu schaffen, die mich sowohl herausfordert als auch unterstützt. Das kann ich durch das Lesen von Büchern, das Besuchen von Kursen oder das Diskutieren von Ideen mit anderen erreichen. Doch der Lernprozess ist nicht nur passiv – er wird durch aktive Anwendung und Reflexion verstärkt. Wer eine neue Fähigkeit erlernt, sollte sie auch direkt in die Praxis umsetzen, um zu sehen, wie sich das neue Wissen im realen Leben bewährt.
In Unternehmen ist es wichtig, eine Kultur zu etablieren, in der Lernen integraler Bestandteil der Arbeit ist. In vielen erfolgreichen Organisationen gibt es regelmäßige Schulungen, Weiterbildungsprogramme und informelle Wissensnetzwerke, in denen Mitarbeitende kontinuierlich voneinander lernen können. Aber auch Unternehmen, die nicht über formelle Lernstrukturen verfügen, können eine offene Kommunikation fördern, die den Wissensaustausch anregt und so das Lernen innerhalb der Organisation unterstützt.
Der kontinuierliche Wissenstransfer
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Verbindung von Wissen und Lernen ist der kontinuierliche Wissenstransfer. Dabei geht es darum, dass Wissen nicht isoliert in den Köpfen einzelner Personen oder in festgelegten Systemen verbleibt, sondern aktiv weitergegeben und genutzt wird. Durch den Austausch von Wissen wird das Lernen in Gang gesetzt und neue Erkenntnisse können schneller und effektiver angewendet werden.
In der Praxis bedeutet dies, dass sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse systematisch dokumentieren und teilen. Im Privatleben kann dies durch das Erstellen von Notizen, das Teilen von Erkenntnissen mit Freunden oder das Schreiben von Blogs geschehen. In Unternehmen sind regelmäßige Teammeetings, Wissensdatenbanken und kollaborative Arbeitsplattformen entscheidend, um sicherzustellen, dass Wissen nicht verloren geht, sondern fortlaufend weitergegeben und genutzt wird. Wissenstransfer ist somit ein zentraler Bestandteil des Wissensmanagements.
Die Rolle von Wissensmanagement
Wissensmanagement ist der Prozess, durch den Unternehmen ihr Wissen systematisch erfassen, strukturieren, teilen und anwenden. Es ist eng mit dem Lernen verbunden, da es sicherstellt, dass neues Wissen in den bestehenden Wissenspool integriert wird und nicht verloren geht. Aber Wissensmanagement geht noch weiter – es sorgt dafür, dass das Unternehmen seine Wissensressourcen aktiv weiterentwickelt und sie optimal nutzt, um Innovationen zu fördern und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Im Wesentlichen sorgt Wissensmanagement dafür, dass Wissen nicht nur isoliert in einzelnen Abteilungen oder Köpfen existiert, sondern aktiv genutzt und weiterentwickelt wird.
Fazit: Wissen und Lernen als Wegbereiter für Erfolg
Die enge Verbindung von Wissen und Lernen ist unerlässlich – sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Wer Wissen nur ansammelt, ohne es aktiv anzuwenden oder weiterzuentwickeln, wird langfristig stagnieren. Lernen hingegen hält das Wissen lebendig, ermöglicht es, dieses Wissen kreativ zu nutzen und eröffnet neue Wege für persönliche und berufliche Innovationen.
Ob als Einzelperson oder als Teil einer Organisation – der kontinuierliche Prozess des Lernens und Wissensweitergabe ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. Wenn wir lernen, unser Wissen ständig zu hinterfragen und anzuwenden, schaffen wir die Grundlage für Wachstum, Veränderung und Fortschritt in einer Welt, die nie stillsteht.
Wie eng Wissen und Lernen miteinander verbunden sind, zeigt sich auch in der Kooperation zwischen der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (GfWM) und der Corporate Learning Community. Auf dem diesjährigen Knowledge Camp der GfWM in Berlin wird das Zusammenspiel zwischen Wissen und Lernen noch weiter diskutiert werden.