Alles eine Frage der Unternehmenskultur? Das richtige Umfeld für Wissensmanagement und Innovationen schaffen

Die passende Organisationskultur ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Wissensmanagement und Innovationen. Mit der richtigen Einstellung und Herangehensweise lässt sich eine solche Kultur im Unternehmen etablieren.

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Wissensmanagement und Innovationen lassen sich nicht in jeder Organisation entwickeln. Notwendig dafür ist ein spezielles Umfeld, das offen für den Austausch von Wissen und Erfahrungen ist, und zum experiementieren einlädt. Eine Wissens- und Innovationskultur wird in der Organisation benötigt. Was damit gemeint ist, und wie sich eine solche Unternehmenskultur entwickeln lässt, davon berichtet dieser Beitrag.

Um eine Wissens- und Innovationskultur einführen zu können, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:

Befürwortung durch Führungskräfte
Entscheidend für die Wissens- und Innovationskultur ist das Verhalten der Führungskräfte selbst. Zum einen muss die Kultur von der Unternehmensleitung befürwortet und unterstützt werden. Zum anderen gilt das Management auch als Vorbild für ihre Mitarbeitenden. Daher müssen sie auch selbst die internen Richlinien, Werte und Verhaltensweisen vorleben.

Wissens- und Ideenaustausch fördern
Unternehmen müssen Plattformen und Gelegenheit zum Wissens- und Ideenaustausch schaffen. Mitarbeitende auf allen Ebenen sollen ermutigt werden ihr Wissen und ihre Ideen einzubringen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Mögliche Austauschformate sind Wissensdatenbanken, Wikis, Ideenmanagement-Plattformen realisiert werden. Regelmäßige Wissens- und Ideen-Meetings und informelle Treffen fördern ebenfalls das Teilen von Wissen und Ideen

Offenheit für Neues
Offenheit und Neugier sind wichtige Voraussetzungen für die Generierun von Wissen und Innovationen. Dies gilt für alle Ebenen und werden von Mitarbeitern ebenso vorgelebt, wie von Führungskräften.

Anreizsysteme schaffen
Um Mitarbeitende zur Beteiligung am Wissensmanagement und zur Einreichung ihrer Ideen zu motivieren, müssen Anreizsysteme geschaffen werden. Diese Anreize können sowohl materiell als auch immateriell sein.

Kontinuierliches Lernen
Für eine Wissenskultur bedarf es einer lernenden Organisation, in der lebenslanges Lernen praktiziert und unterstützt wird. Regelmäßige Teilnahme an internen Weiterbildungen, Workshops und Konferenzen zur Generierung neuen Wissens und neuer Ideen, sollten für alle Beschäftigten selbstverständlich sein.

Fehlerkultur
Nicht jede Idee wird zur Innovation. Eine Fehlerkultur, in der auf kalkulierte Risiken eingegangen werden darf, und Scheitern nicht als Makel angesehen wird, sorgt dafür, die guten Ideen schnell von den schlechten Ideen trennnen zu können. Fehler werden nicht als Mangel, sondern als Chance zum Lernen angesehen.

Hands-on-Mentalität:
Anstatt sich in endlosen Planungen zu verlieren, gilt es einfach mal zu Machen und auszuprobieren.

Nutzerzentrierung
In erfolgreichen Innovationsteams wird ganz bewusst die Sichtweise der Kunden und Nutzenden eingenommen, um passende Angebote und innovative Lösungen zu entwickeln. Dies erhöht die Chance der Markakzeptanz enorm.

Ressourcen und Unterstützung
Ausreichende Ressourcen (Zeit, Geld, Personal, Technik) müssen zur Verfügung gestellt werden, um Wissensmanagement erfolgreich zu etablieren und Innovationen zu ermöglichen. Schulungen, Weiterbildungen und weiterer Support sind ebenfalls essenziell.

Für den Aufbau einer Wissens- und Innovationskultur sind es gezielte Maßnahmen und Aktivitäten erforderlich. Hier einige Beispiele:

Ziele fürs Innovations- und Wissensmanagement festlegen
Ziele und Vision für Wissensmanagement und Innovationsmanagement sind festzulegen. Was verspricht man sich davon? Was soll erreicht werden? Was würde passieren, wenn nichts getan wird?

Innovations- und Wissensmanager benennen
Für Wissensmanagement und Innovationsmanagement müssen Ansprechpartner benannt werden. Beide Teams müssen eng zusammenarbeiten und sich regelmäßig austauschen. Die Teams können durch Champions aus den einzelnen Abteilungen unterstützt werden, die jeweils die Wissensmanagement- und Innovationsmaßnahmen in die Teams reintragen und das Feedback aus den Fachbereichen an beide Teams wieder zurückspiegeln.

Interdisziplinäre Teams
Projektteams mit Mitgliedern aus verschiedenen Abteilungen sorgen dafür, dass unterschiedliches Know-how genutzt werden kann und gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird. In Gruppen mit sehr unterschiedlichen Mitgliedern kommt es meist stärkerem Wissens- und Ideenaustausch. Dadurch können Synergieeffekete gentutzt werden, die in homogenen Teams so nicht vorhahden sind.

Technologien und Plattformen
Technologien unterstützen das Wissensmanagement und Innovationen. Kollaborationssoftware, Wissensmanagement-Tools und Software zum Ideenmanagement erleichtern die Erfassung und den Austausch von Wissen und Ideen.

Austausch- und Feedback-Formate
Wissen und Ideen leben vom gemeinsamen Austausch und Rückmeldungen. Formate und Veranstaltungen, in denen gezielt Wissen und Ideen ausgetauscht werden können, aber in denen auch konstruktives Feedback gegeben werdend darf, helfen dabei, auch allgemeinen Austausch im beruflichen Alltag zu fördern.

💎 Effektive Nutzung von Wissen und Ideen
Durch systematische Sammlung, Bewertung und Aufbereitung von Wissen und Ideen, können diese effektiver im Unternehmen genutzt werden.

💎 Effizientere Arbeit
Durch optimale Wissensnutzung und Finden von schnellen Lösungen kann effizienter gearbeitet werden. Dies führt zu Zeit- und Kostenersparnis

💎 Kontinuierliche Qualitätssteigerung
Die regelmäßige Einbringung von Ideen und Verbesserungsvorschlägen, und die Einführung einer Arbeitskultur der kontinuierlichen Verbesserung, steigert die Qualität der Arbeitsergebnisse, Produkte und Dienstleistungen dauerhaft.

💎 Zufriedene Mitarbeitende
Eine Kultur, in der Mitarbeitende ihr Know-how und ihre Ideen einbringen und Fehler gemacht werden dürfen, fühlen sich Mitarbeitende wertgeschätzt. Eine offene Wissens- und Ideenkultur verbessert auch die Zusammenarbeit im Team. Das sorgt für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden.

💎 Flexibilität und Agilität
Eine offene Wissens- und Ideenkultur sorgt für flexibles Arbeiten, da Wissen und Ideen schnell abgerufen und angewendet werden kann. Dadurch können Unternehmen schneller auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren.

💎 Erhalt der Zukunftsfähigkeit
Die Kultur erleichtert die Entwicklung von Innovationen. Dadurch bleibt das Unternehmen zukunftsfähig.

Silo-Denken
Abteilungen und Fachbereiche arbeiten oft isoliert voneinander. Dies stört den Austausch von Wissen und Ideen. Gemeinsame Ziele, Interdisziplinäre Teams, und abteilungsübergreifende Veranstaltungen helfen dabei, die Silos aufzubrechen.

Widerstand gegen Veränderungen
Die Änderung einer Unternehmenskultur verursacht immer Emotionen und Widerstände. Viele Mitarbeitende scheuen das neue, da sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Eine gezielte Beteiligung aller Betroffenengruppen hilft dabei, Widerstände abzubauen und Neuerungen schneller zu akzeptieren.

Fehlende Unterstützung durchs Management
Innovations- und Wissensmanagement müssen von der Unternehmensleitung befürwortet und unterstützt werden. Führungskräfte müssen offen dafür sein, dass Mitarbeitende einen gewissen Teil ihrer Arbeitszeit für Wissensarbeit und Innovations-Projekte nutzen dürfen.

Um Wissensmanagement und Innovationsmanagement erfolgreich in einer Organisation einführen zu können, ist eine entsprechende Unternehmenskultur notwendig. Offener Austausch, interdisziplinäre Teams, lebenslanges Lernen und eine Fehlerkultur helfen dabei, Wissen und Ideen im Unternehmen zu generieren und optimal zu nutzen. Dies fördert Innovationen und verbessert Prozesse und Abläufe kontinuierlich. Eine Wissens- und Innovationskultur macht somit ein Unternehmen wettbewerbsfähig und fit für die Zukunft.